Land unter…..

Seit drei Tagen regnet es hier heftigst und die vergangenen zwei Tage hat es extrem gestürmt. Nördlich von uns waren heftige Schnellfälle und südlich hat es die Küste heftig beschädigt. Hier in Cullera sind die Dünen zum Teil abgetragen worden, der Stellplatz ist geflutet und die meisten Wohnmobile mussten in die Stadt auf den Parkplatz von Carrefour oder in die Straßen flüchten. Ed und Paul, zwei liebenswerte Nachbarn aus Südengland mussten vom Abschleppdienst geborgen werden, nachdem die Räder ihres Wohnmobiles vom überströmenden Meer unterspült wurden. Ihr Wohnmobil drohte, komplett auf dem Boden aufzusitzen und die hereinbrechende Flut ließ Panik aufkommen. Ich bin dann in den Ort zur lokalen Polizei und auf einen „rothaarigen“ Spanier getroffen, der extrem freundlich war. Er hat für mich den Abschleppdienst kontaktiert und wir haben Bilder und Daten an den Abschleppdienst übertragen. Insgesamt hat es vier Fahrzeuge gebraucht, bis eines mit einer Winde kam, dass dann das Wohnmobil rückwärts herausziehen konnte. Die Mitarbeiter mussten sich in das Wasser legen, um eine Schlinge an der Achse zu befestigen, weil das Wohnmobil hinter weder einen Abschlepphaken, noch eine Anhängerkupplung hatte. Am Ende waren die Beiden sichtlich erleichtert, hatten sie ihr Wohnmobil doch schon voll Meereswasser laufen sehen. Dass die Bergung dann auch noch durch ihre Versicherung bezahlt wurde, war dann eine zusätzliche Erleichterung.

Am nächsten Morgen war der Stellplatz über und über mit toten Fischen bedeckt. Afrikaner liefen mit Plastiktüten herum und sammelten viele große Fische ein. Sie konnten ihr Glück kaum fassen.

Wir haben Cullera mit dem Wohnmobil umrundet und am Leuchtturm eine gestrandete Fischfarm gesehen, die vom Sturm losgerissen war und auf die Felsen geschleudert wurde. Der Strand in Cullera entlang der gesamten Promenade war mit tausenden Fischen übersät.

Seit mittwoch nachmittag, ist das Schlimmste vorbei, es gibt immer wieder noch heftige Regen.

Ein Fernsehteam von Reuters Nachrichten tauchte am Strand auf und ich wurde interviewt. Am Mittwoch, dem 22.01.2020 wurde das Interview auf N-tv gesendet, wie uns Bekannte erzählten.

Uns ist nichts passiert und auch den meisten Wohnmobilisten nicht.

Ein 82-jähriger öffnete die Fahrertür und durch den Sturm und weil er die Tür instinktiv festgehalten hat, wurde er aus dem Wohnmobil geschleudert und erlitt einen Schlüsselbeinbruch.

Gestern hab es schon wieder etwas Sonne und wir sind mit etlichen Anderen wieder auf den Stellplatz gefahren.

Zum Musical nach Valencia

Rieta hatte Geburtstag und ich weiß von ihrer Vorliebe für Musicals. Also habe ich in Valencia ein Hotel gebucht und Karten für das Musical „Bodyguard“ auf Spanisch gekauft. Geplant hatte ich, dass wir per Bahn die 45 km von Cullera nach Valencia fahren, aber Rieta hat sich gewünscht, dass wir per Rad dorthin fahren. Es war so süß, wie die Nachbarn Anteil genommen haben. In erster Linie die Frauen waren so begeistert und haben mitgefiebert, bis Rieta ihr Geschenk hatte. Wir haben so nette englische Nachbarn und der Frau hatte ich von meinem Geschenk für Rieta erzählt. Sie fand das aber so spannend, dass sie es anderen Nachbarinnen mitteilen musste.

Die Fahrradtour war toll, wir haben auf dem Weg wieder einige Stätten besucht, wo wir schon einmal gestanden haben und sind durch das Naturschutzgebiet gefahren.

Auf halber Strecke haben wir Rast gemacht, bei Café und Tostada haben wir gerastet.

Unser Hotel lag im Zentrum, unmittelbar neben dem Rathaus. Dort angekommen, stellten wir fest, es waren Tribünen aufgebaut und die Straßen gesperrt für den Umzug der heiligen drei Könige. Anders als in Deutschland, werden in Spanien die Weihnachtsgeschenke von den heiligen drei Königen gebracht.

Der Beginn unseres Musicals war vorverlegt worden, damit man anschließend den Umzug sehen konnte.

Das Musical war toll, die Aufführung war spanisch, aber sie Musikstücke waren alle in englisch. Lediglich die Tatsache, dass das Theater vor etlichen hundert Jahren gebaut wurde und dementsprechend die Sitzmöglichkeiten auf die damalige Größe der Spanier abgestimmt war, minderte ein wenig meine Begeisterung. Es war tatsächlich so eng, dass ich nicht mit geraden Beinen sitzen konnte. Nach einer Weile hatte ich regelrechte Krämpfe in der Kehrseite. Trotzdem war es sehr schön.

Nach dem Ende der Aufführung sind wir in die Strassen und haben bei einem Bier dem Umzug zugeschaut. Da werden wir bei uns beim Karneval Bonbons und anderes geworfen.

Zum Abschluss gab es dann noch ein mächtiges Feuerwerk.

Am nächsten Tag sind wir erst zum Frühstück gegangen und danach durch die Ciutat de les Arts i les Ciences in aller Ruhe wieder zurück nach Cullera gefahren, wo die Nachbarsfrauen schon gespannt darauf warteten, wie alles war.

Winterpause in Cullera, Spanien

Liebe Blogleser, wir machen jetzt eine Winterpause mit unserem Blog.

Wir werden längere Zeit an den gleichen Plätzen verbringen, daraus läßt sich kein spannender Reisebericht ableiten.

Die Zeit nutzen wir, um wieder intensiver Sport zu treiben. Schwimmen, Gymnastik und Walken im Wechsel. Das hat uns in dieser Regelmäßigkeit gefehlt.

Wir verabschieden uns vorläufig mit einigen Bildern von Cullera und dem Strand.

Das Bild ist original, nicht gefaked

Im nächsten Jahr fliegen wir im Mai wieder rüber nach Kanada, um unsere letzte Etappe in Nordamerika, Alaska, zu bereisen. Dann ergibt sich ganz sicher wieder Interessantes für den Blog.

Bis dahin grüßen wir Euch ganz herzlich!

Auf nach Frankreisch……..

Anders als in Nordamerika ist es hier wesentlich schwerer, schnelles freies Internet zu bekommen. Deswegen kommt unser Blog jetzt erst sehr verzögert.

In Frankfurt angekommen, haben wir als erstes unser Wohnmobil aus dem Sommerlager abgeholt. Ich hatte mich so an die Ausmaße des Truckcampers gewöhnt, dass ich beim Rangieren versucht habe, einen Pkw umzuparken. Ging nicht, aber ich habe im hinteren Kotflügel meine Visitenkarte hinterlassen. Na ja, es gibt Schlimmeres! Habe mich sofort beim Eigentümer gemeldet und warte auf die Rechnung. Dann ging es nach Nierstein auf den Stellplatz des Gehring-Weingutes, wo am nächsten Tag Hetty und Rutger dazugestoßen sind. Der Boden war vom vielen Regen vergangener Tage so aufgeweicht, dass wir mit beiden Wohnmobilen am nächsten Tag in die Bergstrasse am Felsenmeer umgezogen sind. Im Hotel Kuralpe war das Abendesssen auch um Klassen besser. Während Hetty und Rutger am nächsten Tag wieder nach Hause gefahren sind, haben wir Bad Dürkheim unsicher gemacht.

Wir sind viel gelaufen und haben endlich wieder eine ausgiebige Fahrradtour mit unseren Rädern gemacht. Am Montag dann sind wir rüber nach Lothringen, haben in Metz glücklicherweise einen Platz auf dem zentrumsnahen Stellplatz bekommenen,

dort aus sind wir zu Fuß kreuz und quer durch die herrliche typisch französische Innenstadt gelaufen. Metz ist ein gefährliches Pflaster: hier gibt es so viele Geschäfte mit herrlichen Leckereien, sei es leckere Pasteten, Wurst- und Fleischwaren, Käse oder eben Backwaren, Pralinés, Kuchen aller Art. Kurz alles was hilft, dass die Hose fester sitzt und nicht rutscht…. Absolut sehenswert die Kathedrale St. Etienne. Eine der höchsten und schönsten gotischen Kirchen in Frankreich. Die meisten und größten Fenster, einige von Chagall, aller Kirchen in Frankreich. Es lohnt sich, hierzu bei Wikipedia nachzulesen. Endlich spielt auch die Sonne wieder ein wenig mit.

Nächste Etappe war Beaune im Burgund, mittlerweile ist der Stellplatz in der Ortsmitte kostenpflichtig, aber dafür herrlich leer und ruhig. Hier haben wir den „Indian Summer“ in Frankreich gesehen. Unendlich viele Weinfelder in den schönsten Farben.

Von Beaune ging es durch die Weinfelder nach Montchainin entlang des Kanals La Dheuene. Ein malerischer Wasserlauf mit unendlich vielen Schleusenund kleinen Schleusenwärterhäuschen.

Na und dann haben wir uns im Nationalpark der Cevennen einen schönen Stellplatz gesucht und sind mit dem Roller die Schlucht der Tarn gefahren. Beeindruckende Natur und viele mittelalterliche Gebäude und Orte.

Wunderschönes Tofino

Es gab am vergangenen Wochenende einen Surfwettbewerb nur für Frauen

Tofino ist ein wunderschönes Fleckchen auf der Nordwestseite von Vancouver Island. Der Weg dorthin führt über das Gebirge und ist eine Sackgasse. Von Tofino aus geht es nur wieder zurück, nicht weiter, ausser per Boot oder Wasserflugzeug. Aber der Regenurwald, die traumhaften Strände und die vielen kleinen Inseln machen Tofino so einmalig. Je nach Wetterlage ein wenig verwunschen, oder aber total vereinnahmend, ständig kommen oder gehen kleine Boote, fliegen die Wasserflugzeuge ein und aus, oder Weißkopfseeadler fliegen ihre Runden. Selbst um diese Jahreszeit ist Tofino noch sehr lebendig, immer noch sind etliche Touristen hier unterwegs, sehr viele Deutsche! Seit Anfang des Jahres ist auch noch ein Jugendfreund von Martin aus Büdelsdorf hier. Martin hatte ihm und seiner Freundin Job und Wohnung besorgen können. Er ist jetzt auch im Whalewatching Business beschäftig. Er war einer von nur zwei Freunden, die ihn hier in Tofino besucht haben.

Wir selber haben uns mit guten Bekannten getroffen, die wir in Los Barilles beim Pickelballspiel kennengelernt haben. Sehr nette Menschen, wir waren zusammen in den Pilzen. Hier ist jetzt Pfifferlingzeit. Wir haben reichlich gefunden! So gab es Pfifferlinge in verschiedenen Varianten, Martin und Jani haben sich auch darüber gefreut.

Gestern dann sind wir zusammen mit Martin und Jani in Martin’s Boot auf eine Insel gefahren und haben eine 3-stündige Wanderung durch den Regenurwald gemacht. Vor Jahren wollte die kanadische Holzindustrie den Urwald abholzen, nur der Protest von tausenden Menschen weltweit und das Aufbegehren der Eigentümer, First Nations, wie die Indianer hier genannt werden, konnten es verhindern.

Hier stehen über tausend Jahre alte Zedern, Hamlock-Tannen und Fichten, einige viele Meter im Umfang. Da hier kein Holz entnommen wird, wachsen auf den Stämmen umgefallener Bäume neue Bäume, teilweise auch anderer Art, als der Umgefallene es war. Es gibt beeindruckende Auswüchse. Der Weg war teilweise sehr sumpfig, aber es war wirklich abenteuerlich und beeindruckend.

Abends ging es dann in das erste Restaurant am Platz. „Wolf in the Fog“. Nicht nur das Essen war erstklassig….. Aber absolute Spitze.

Und dasWichtigste habe ich noch garnicht erwähnt, die Beiden, Martin und Jani haben jetzt endlich ihre „Permanent Residence“für Kanada erhalten! Im Herbst 2015 sind sie nach Kanada gekommen, jetzt haben sie die dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen. Lange Zeit konnten sie nicht im Voraus planen, weil Alles von der Entscheidung abhing, ob sie die PR bekommen, oder nicht.

Wir haben Tofino heute morgen wieder verlassen, um andere Freunde aus Los Barilles zu treffen, die auf der Ostseite von Vancouver Island wohnen.

Und jetzt verbringen wir noch drei Tage in Parksville, stehen auf einem Campinplatz direkt am Meer, genießen einen traumhaften Ausblick auf das Festland Britisch Columbiens und einige Inseln.

Am Sonntag geht es auf das Festland und am Montag geht der Flieger. Am Dienstag landen wir in Frankfurt.

Vancouver und Vancouver Island….

Nach etlichen Tagen ohne festes Internet sind wir jetzt in Tofino auf dem Campingplatz gelandet und können den Blog bedienen.

Der letzte erwähnenswerte Ort war Vancouver, wo wir uns ja schon 2016 intensiv umgeschaut haben. Vancouver ist eine sehr schöne Stadt und wir sind wieder mit unseren Falträdern rund um die Stadt und durch den Stanley Park gefahren.

Danach waren wir in Gastown, dem Kneipen- und Szenenviertel Vancouvers. Der Name „Gastown“ kommt durch eine alte dampfgetriebene Uhr, die zu vollen Stunde die Westminster Melodie abspielt und zu jeder Viertelstunde nur ganz kurz pfeift…

Das Stadtviertel hat es in sich und ist immer einen Besuch wert. So viele tolle Kneipen und Restaurants, dazu für die Mädels Modeläden. Vergesst nicht, die Kreditkarten der Mädels mitzunehmen……

Ja, und dann haben wir Martin in der Nähe von Nanaimo, auf der Ostseite der Insel aufgesammelt, er hatte ein Mitfahrgelegenheit bekommen. Zusammen sind wir dann nach Campell River gefahren und haben vom Pier aus auf Lachs geangelt. Ja, wir hatten ein paar kleinere Fische an der Angel, aber nichts was Ähnlichkeit mit einem Lachs hatte.

Martin hatte seine Tauchausrüstung dabei und ist vorgestern im Campbell River mit den Lachsen geschnorchelt. Ungefähr 20 Minuten den Fluss runter. Er hat die Tour zweimal gemacht, weil er so begeistert war. Beim zweiten Mal mit der GoPro- Kamera, leider sind die Lichtverhältnisse nicht so doll gewesen und er musste bei extremer Strömung auf die Felsen im Wasser achten. Trotzdem war es für ihn sehr eindrucksvoll. Gestern dann waren wir im Stamp River Park, in der Nähe von Port Alberni. Dort springen die Lachse die Stromschnellen hoch. Heute morgen, bevor irgendwelche Touristen dort auftauchten, ist er dort ebenfalls getaucht und hat unendlich viele Lachse unterschiedlicher Arten gesehen. Wir sind am Ufer mitgelaufen und haben eine Schwarzbärin mit 3 gut genährten Jungen gesehen.

3 Junge sieht man sehr selten, weil die Bärin diese in der Regel nicht durchbringt.

Später sahen wir noch eine Schwarzbärin mit einem Jungen und Martin hatte bei seinen Tauchgängen 2 bärige Beobachter….

Am Stamp River gibt es eine Flußtreppe für die Lachse, dort kann man nachvollziehen, wie die Lachse kämpfen, um ihr Ziel zu erreichen.

Leider ist das schöne Wetter schon wieder vorbei und wir haben typisches Regenwaldwetter, Dauerregen! Noch gute 10 Tage, dann treten wir die Heimreise nach Deutschland an.

Mann, ist das schön hier….

Dieses Mal hat uns Kelowna mit Regen und Kälte empfangen. Bei Dave, einem guten Bekannten aus Los Barriles, der hier lebt, haben wir einen Stellplatz gefunden. Außerdem hat er eine komplett eingerichtete Werkstatt, das ließ ich mir nicht entgehen.. Seit Jackson Hole in Wyoming fahren wir mit 2 Alarmen durch die Gegend. Das ABS- Sensorkabel vorne links ist defekt und das Symbol für “ dringender Service erforderlich“ leuchten permanent. Das ABS-Kabel hatte ich mir schon zusenden lassen: 13,50 US-Dollar anstatt 135Dollar beim Ford-Händler. Zum Tausch des Kabels muß das Rad und die Bremsscheibe runter. Wir haben vor einiger Zeit neue Bremssättel und Bremsklötze bekommen, aber die Scheiben waren nicht vorrätig und so sind wir mit den alten Scheiben weitergefahren. Da Dave auch noch einen guten Rabatt bekam, habe ich gleich die Bremsscheiben vorne mit erneuert. Im nächsten Jahr erneuere ich die hinteren auch noch. Dave wußte natürlich auch noch ein gutes Lokal, welches wir am ersten Abend auch gleich getestet haben. Echt gut. Am nächsten Tag habe ich die Bremsen repariert und dann sind wir mit Dave und seiner Freundin Pamela in ein anderes Restaurant, das war echt Spitze. (Milestone).

Am folgenden Tag sind Rieta und ich per Rad um den Wood Lake und abends in den Citypark von Kelowna, direkt am Okanagan Lake und in der Nähe des Segelclubs. Von dort aus sind wir zu Fuß nach Downtown.

Am darauf folgenden Tag ist ein guter Bekannter, Rob, überraschend aus Osoyoos zurückgekehrt, weil es dort so sehr geregnet hat. Rob war 2 Winter unser Nachbar in Los Barriles, er ist querschnittsgelähmt, zeigt aber einen extrem starken Willen. Er ist alleine mit seiner Rottweilerhündin Millie im Mercedes Bus unterwegs. Jetzt baut er in Los Barilles einen permanenten Winterplatz aus, bzw. lässt ausbauen. Er hat mit seinem superstarken Side by Side am Wüstenrennen Baja 300 teilgenommen und hat gleich mal gecrasht….stellt Euch vor, keine Kraft oder Kontrolle in den Fingern, nur in den Armen. Rob ist eine Ausnahmeerscheinung. Er war bzw. ist Topmanager einer kanadischen Bank und hat nicht nur den Unfall mit einem Mountainbike überstanden, sondern auch noch den Verlust der Frau und zweier Töchter, die seit dem Unfall getrennt von ihm leben, weil sie seine Behinderung nicht akzeptieren können.

Im Hinterkopf bereitet er schon alles für eine Verschiffung seines Mercedesbuses nach Australien vor……

Von ihm hatten wir den Tip mit Osoyoos und den vielen kleinen Orten, Peachland, Summerland und Penticton. Alle Orte liegen direkt am See. Stellt Euch vor, die Moselgegend in groß. Das Klima hier im Okanagan Valley ist das beste in ganz Kanada. Meistens sind es Inder, die hier Obst anbauen. Italiener, Deutsche und Andere, die hier Spitzenweine anbauen. Das Okanagan Valley ist durch einen Gletscher geschaffen worden, der im Laufe seiner Geschichte das Tal nachvollziehbar geschliffen und immer wieder Seen hinterlassen hat. Leider hat es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ausgedehnte Waldbrände gegeben. Trotzdem ist es wunderschön hier. Und immer wieder findet man überall die öffentlichen Parks, die man ideal als Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrradtouren nutzen kann, oder nur zum Relaxen.

Morgen geht‘ s weiter nach Hope. Vom 1. bis zum 10. Oktober ist der Campingplatz in Tofino gebucht. Heute habe ich erfahren, dass Thomas Cook pleite ist. Welche Konsequenzen das für unseren gebuchten Rückflug nach Frankfurt am 14. Oktober hat, ist noch offen. Jetzt heißt es, jeden Tag die entsprechenden News zu verfolgen.

Hatte ich die letzten Tage “ Rücken“ vom Auto reparieren, ist es heute Rieta, die sich mit dem Ischias Nerv herumplagt. Also muss ich mich jetzt mal etwas mehr um sie kümmern. 😘😘

Eine Verwöhnwoche in Calgary

Drei Tage haben wir nun bei Will und Lorrie in Calgary verbracht. Wir wurden von vorne bis hinten verwöhnt. Will hat uns bekocht, nur vom Leckersten. Die Beiden sind so liebe Menschen, wir haben uns unendlich wohl gefühlt. Wir kennen uns von Los Barriles, sind beide 50er Jahrgang und verstehen uns sehr gut. Gestern Abend war auch noch Fred mit Freundin da und Will hat wunderbaren Schweinebraten zubereitet. Fred ist auch Jahrgang 50 und wir kennen uns ebenfalls von Los Barriles.

Heute nun sind wir mit dem Fahrrad nach Calgary rein, wir kannten es ja bereits von 2016.

Diesmal kamen wir allerdings von der entgegen gesetzten Seite. Morgen fahren wir noch einmal zu den Beiden, ich hatte per Amazon Ersatzteile zu ihnen bestellt. Dann geht es Richtung Banff Nationalpark. Seit heute ist das Wetter auch wieder schön, wir hatten kalte Temperaturen und Regen für drei Tage.

Die nächste Station war Canmore, ein sehr schöner kleiner Or, der stark vom Tourismus lebt. Landschaftlich wundervoll gelegen, ringsherum die Rocky Mountains.

Die drei Schwestern

Die drei Schwestern sind das Wiedererkennungszeichen für Canmore.

Wir sind herrliche Wanderwege gelaufen, überall sind durchaus exklusive Häuser.

Nachdem wir zwei Nächte auf dem Zentrumsparkplatz hier verbracht haben, kam heute gegen kurz vor 8 Uhr die Polizei und hat uns erklärt, dass wir hier nicht übernachten dürfen. Sehr freundlich und sehr gnädig, wir kennen das auch schon anders. Na ja, wir wollten sowieso weiter. Der Ort hat uns sehr gut gefallen.

Glacier National Park

Wir hatten in Kalispell, Montana übernachtet uns sind von dort in den Glacier Nationalpark gefahren.

Dort sind wir die „Going to the sun Road“ gefahren. Es gibt ähnlich spektakuläre, wenn auch nicht ganz so lange Straßen in Europa. Es war Samstag, entsprechend voll die Straße. Aber das Gebotene war schon beeindruckend.

Die Berge sind so prägnant, fast ein wenig wie die Dolomiten. Die Straße windet sich bis auf 2.026 m Höhe am Logan Pass, wo wir am Strassenrand geparkt und bei einem Kaffee die Wahnsinns Aussicht genossen haben.

Leider sind unendlich große Flächen vor einigen Jahren durch einen riesigen Waldbrand vernichtet worden. Schon wieder schön auf ihre Art, stehen die Bäume und glänzen silbrig im Sonnenlicht. Wir sind ja begeisterte Wanderer und es gibt überall Wanderwege, die gut präpariert sind. Diesmal war es nicht so anstrengend, da unsere Körper mittlerweile besser auf die Höhen eingestellt sind.

Anschließend ging es rüber nach Kanada, ein Blick in die Pässe und schon waren wir drüben. Wir hatten schon befürchtet, dass man unser Gemüse, Früchte und vor allem unsere Ribeye Steaks kassieren würde. Reist man in die Gegenrichtung, muss man mit allem rechnen.

So haben wir gestern unseren neuen Grill ausprobiert und die Steaks waren richtig saftig und lecker…

Heute sind wir zum Buffalo Jump „Head- Smashed- In“, das ist eine Felsformation, ca. 100 km südlich von Calgary.

Dort haben bereits vor ca. 6.000 Jahren die Schwarzfußindianer Büffel in Panik versetzt und über die Felskanten gejagt. Über Tage haben viele Stammesangehörige mit größeren Steinen und Büschen eine Art natürlichen Weg bis zu 8 km Länge abgegrenzt, der zu den Felskanten hin immer enger wurde. Durch Indianer in Wolfsfellen wurden die Büffel dann langsam in Richtung der Felskanten getrieben. Auf den letzten hundert Metern wurde dann mit Geschrei und wildem Gestikulieren eine Panik unter den Büffeln erzeugt. Diese sind dann in einer Stampede über die Felskante gesprungen. Hunderte Büffel sind dabei direkt tödlich verletzt worden, Überlebende wurden von den unten wartenden Jägern getötet. In der Ebene haben die ganzen Sippen gelagert und das Fleisch verarbeitet. Unter anderem wurden Fleischstreifen getrocknet und dann zerstoßen, zusammen mit Blaubeeren, Cranberries und verflüssigtem Fett im Verhältnis 1:1 vermengt und zu Pemmican verarbeitet. So kann es bei Raumtemperatur über 4-5 Jahre gehalten werden und ist für kalte Zeiten eine kalorienreiche Ration. Das wird heute noch von den Indianern so hergestellt, viele Polarforscher und Expeditionen haben sich bei den Indianern damit eingedeckt.

Die gesamte Information in dem Gebäude ist dermaßen gut aufbereitet und umfangreich, dass sich ein Besuch unbedingt lohnt.

Zum Schluss der Grund für den Namen „Head Smashed In“ = Zerquetschter Schädel.

Die Geschichte erzählt, dass ein junger Indianer anläßlich einer solchen Jagd sich unten an den Fuß der Felskanten gestellt hat, um zu sehen, wie die Büffel herunterstürzen. Dabei hat er die Sturzweite der Büffel unterschätzt. Stammesangehörige haben ihn dann mit zerquetschtem Schädel unter einem Büffel hervorgezogen.

Es gibt mehrer Buffalo Jumps im Norden der USA und Kanadas.

Truckcamper…l

Im Süden der USA waren wir mit unserem Truckcamper echte Exoten unter all den Reisemobilen, Bussen und Jeeps mit Dachcamper.Seit wir in Wyoming waren und jetzt in Montana sehen wir mehr Truckcamper, als Reisemobile etc. Einige von denen sind Minivarianten, die auch auf leichte Trucks passen und wo das Dach hochstellbar ist.

Nach der Anzahl an Camperaufsetzern, die wir gesehen haben, ist LANCE wohl der Marktführer. Es gibt Camper aus GFK Schale, wie z.B. Northern Lite. Dann Camper mit drei! Slide outs, Alp, der Hersteller unseres Adventurers, hat den „Eagle Cap“ mit bis zu drei Slide outs,als so ziemlich Top of the Line im Programm. Dadurch muss man aber zwingend einen „one ton“ Truck mit hinteren Zwillingsreifen, einen sogenannten Dually, haben weil sonst das Gewicht zu hoch für den Truck ist und die Schwankungen in Kurven bzw. auf schlechten Wegen zu heftig werden.

Wir hatten uns bewußt für unseren Adventurer 89 B ohne Slide outs entschieden, weil er am Besten zu unseren Plänen des Reisens passt. Slide outs bringen große Platzvorteile, jedoch nur, wenn sie ausgezogen sind. Ansonsten verkleinern sie die Nutzfläche erheblich.

Wir wollen auch mal unterwegs, anläßlich einer Pause, bequem am Tisch sitzen, ohne erst den Slide out rausfahren zu müssen. Wir haben uns gegen Klimaanlage und Generator entschieden. Nach alter Väter Sitte öffnen wir die Fenster und Dachluken, das reicht bis auf ein- zwei Nächte im Jahr völlig aus. Allen Strombedarf erfüllen unsere zwei Solarmodule auf dem Dach. Ich habe einiges umgebaut, was die Handhabung wesentlich einfacher macht. Die Rückbank unseres Trucks dient als Lager für unsere Falträder, Schuhe, Stühle und Tisch, externen Kocher etc. Innen hat unser Camper im Vergleich sehr viel Schränke und Staufächer und Schubladen. Der Ofen bzw. Backofen ist ein echter Gasbackofen, wir können darin backen und braten. Anders als in den Dometic Backöfen in den meisten deutschen Wohnmobilen.

Der Kühlschrank ist mit 190 Litern sehr groß und das Gefrierfach ebenso. Der Boiler fasst 18 Liter und reicht locker für uns Beide zum Duschen. Eine Außendusche gibt es ebenso. Die Heizung ist eine Gasluftheizung mit den bekannten Eigenschaften einer solchen. Es wird sehr schnell warm, aber immer wenn die Solltemperatur erreicht ist, schaltet der Temperaturregler ab und es kühlt ab. Dann springt die Heizung wieder an und es wird wieder richtig warm. Trotzdem kommt immer das Gefühl auf, es sei zu kalt. Warmwasserheizungen sind die Heizung der Wahl, weil dort immer die Temperatur ziemlich konstant gehalten wird.

Zum Auf- und Absetzen der Camperkabine gibt es Elektromotoren für die Stützen, wir haben bewußt keine. Per Akkuschrauber und Handkurbeln ist unsere Kabine in 5-10 Minuten ab, bzw. aufgesetzt. Wir belasten unseren Stromhaushalt nicht und mir tut die bißchen körperliche Bewegung gut. Außerdem kontrolliere ich jedesmal alle Funktionen der Stützen und der Halterungen.

Der verfügbare Platz in unserem Camper ist so großzügig im Bereich des Queensbettes, dass kein Gefühl der Enge aufkommt. Nicht fehlen darf auf der Längsseite des Bettes das Waffenfach. Hier ist Platz für ein großes Gewehr und mehr. Ich weiß von etlichen Nordamerikanern, dass dieses Fach ziemlich belegt ist.

Es gibt drei Dachluken, die jeweils mit einer Haube vor Wind und Regen geschützt sind und offen bleiben können, nur wenn es über staubige Strecken geht, schließen wir die Luken. Eine der Luken hat einen Lüfter der auch Regengesteuert arbeiten kann.

Unser Camper ist weniger gut isoliert, relativ dünne Wände und nur einfach verglaste Fenster. Aber das ist für uns nicht relevant, da wir kein Wintercamping mit ihm machen werden. Wir lieben unseren Truckcamper.

Wenn wir nächstes Jahr unsere Alaskareise beendet haben, werden wir unseren Truckcamper komplett mit allem Inhalt, Reisbüchern, Fahrrädern, Wäsche, Geschirr, verkaufen. Dazu gibt es kostenlos unser gesamtes umfangreiches Wissen über Nordamerika einschließlich Mexiko, Wissen über die Versicherung und Registrierung des Fahrzeuges, einen lückenlosen Service Nachweis sowie Unterstützung bei der Reiseplanung per Email.

Wer möchte, dem schicke ich einen Link zu einem Video, welches unseren Camper vorstellt. Es gibt viele verschiedene Camper, wir haben uns für unseren Typ Alp 89 B von Alp, ohne Slideout entschieden.

Der Truck ist ein Ford V8 Turbodiesel mit 350 PS, Allradantrieb zuschaltbar. „One Ton“ Pay Load. Anders als unsere Pkw’s ist dieser Truck auf einen soliden Rahmen gebaut und die Karosserie oben draufgesetzt. Der Rahmen ist aufgrund seiner Stärke unverwüstlich. Der Motor wurde vom Vorbesitzer von allem befreit, was einen Diesel sauber macht. DPF raus, Abgasrückführung raus, Harnstoffeinspritzung raus, serienmäßige Einspritzventiel und Pumpe raus. Dafür wurde von einem Dieselspezialisten die Kabine abgenommen und der gesamte Kopf überarbeitet. Es kamen verbesserte Einspritz-ventile und Pumpe zum Einsatz. Ohne die ganzen Saubermacher halten die Großen Diesel unendlich. Durch die Abgasrückführung versotten die Motoren, AGR-Ventile und Turbolader setzen sich zu und können kaputt gehen. in Kanada muss das Fahrzeug nie wieder vorgeführt werden, außer man Verkauft es in einen anderen Bundesstaat. Allerdings ist Vancouver das ideale Verkaufsareal, da hier die meisten Touristen zur Kanadarundreise starten.

Durch die Befreiung von PDF etc. kann der Truck auch für eine Südamerikareise eingesetzt werden.

Wir haben während unserer Reisezeit die Bremsen erneuern lassen, die Zwei Motorbatterien wurden erneuert, ebenso die Lichtmaschine. Neue einstellbare Hochleistungsstoßdämpfer wurden eingebaut. Alle Servicearbeiten wurden regelmäßig bei Jiffylube durchgeführt.

Für alle durchgeführten Maßnahmen sind komplette Unterlagen/ Rechnungen vorhanden.

Der Verbrauch bewegt sich zwischen 15 und 23 Litern auf Hundert Kilometer. Da der Liter Diesel hier aber im Schnitt 60-70 Eurocent pro Liter kostet, relativiert sich das Alles.

Der Ford kann überall in USA, Kanada und in Mexiko ( dort besonders günstig) repariert werden. Ersatzteile sind in kürzester Zeit erhältlich.

Es gibt Online Foren zu diesem Truck und auch das Truckcampermagazine.com

Dort gibt es Rat und Ideen zu ziemlich allen Fragen.

Bei Bedarf stehe ich auch per Email zur Verfügung.

Der Vorteil eines Truckcampers aus unserer Sicht: während man mit einem Wohnmobil immer auf Höhenunterschiede zwischen Parkplatz und Strasse, auf Geschwindigkeitsbumper und Geländeunebenheiten achten muss, ist das aufgrund der Geländefreiheit des höhergelegten Trucks kein Thema. Dank des Allradantriebes darf das Ziel ruhig einmal sehr abgelegen oder in unebenem Gelände liegen. Schotterwege sind überhaupt kein Problem.

Mit dem Truckcamper kann man an vielen Stellen übernachten, wo ein Reisemobil nicht toleriert würde. Wir haben an Boat-Launches geschlafen, dort wo die Sportfischer ihre Boote ins Wasser lassen oder wieder herausholen. In Wohngebieten,

In National Forest Gebieten, wo kostenlose Campingplätze ausgewiesen sind. Viele dieser Plätze sind für Reismobile nicht erreichbar.

In einigen Fällen waren Besonders Schöne Rundtouren in Nationalparks aufgrund niedriger Tunnel nicht mit Reisemobilen oder Truckcampern befahrbar. Da haben wir den Aufsatz abgenommen und konnten unbeschwert die traumhaften Strecken fahren.

Bei vielen Menschen löst der Truckcamper Emotionen aus wie: oh, so etwas habe ich früher auch mal gehabt. Oder, wenn ich mal in Pension gehe, dann kaufe ich mir so etwas. Immer haben wir positive Reaktionen und den Willen zur Hilfe kennengelernt.

Das Fahren ist so entspannt, in jeder Situation ist ausreichend Leistung vorhanden.

Der Grund für den Kauf überhaupt. Wir hatten 2016 unser eigenes Wohnmobil von Deutschland nach Halifax rübergeschifft und ein Jahr später zurück.

Will man das eigene Wohnmobil länger als ein Jahr in den Naftastaaten, USA, Kanada, Mexiko lassen, muss es importiert werden mit allen Konsequenzen, Umrüstungen etc.

Oder man muss runter bis Belize und kann es dann wieder nach Genzübertritt in die Nafta ein Jahr hier lassen. Das eigene Wohnmobil sammelt dabei aber immense Kilometer und hat auch einen deutlichen Verschleiß. Deutsche Wohnmobile mit Heckgarage sind immer durch die Bumper/ Toppes gefährdet.

Das Verschiffen hin und zurück inklusive Transport Versicherung kostet ca. 12.000 Euro. Dazu die Kfz- Versicherung in den USA von mindestens 3.000 Euro im Jahr.

Wenn wir unseren Truckcamper nächstes Jahr zum Zeitwert verkaufen, haben wir ein plus minus null Ergebnis, obwohl wir ca. 5.000 Dollar an Reparaturen hineingesteckt haben. Und wir konnten das Fahrzeug an unsere Bedürfnisse anpassen.

Und wir konnten immer wieder einfliegen und unsere Reisen fortsetzen.